BUND-Tipp: Wilde Früchte im November
Der Monat November mag für viele Menschen nicht der beliebteste Monat sein, doch eines kann ihn uns im wahrsten Sinne des Wortes versüßen: die Wildfrüchte, die im Herbst geerntet werden können.
Die fruchtbehangenen Büsche im Herbst verführen nicht nur Hobbyköch*innen zum Pflücken. Auch viele Vögel bedienen sich an der süßen Pracht. So kann der November neben aller Düsternis z.B. die Schlehe, Mispel, Hundsärsch, Arschperln und die Hagebutte ein Genuss für Genießer*innen, Vögel und Vogelfreund*innen sein.
Die leuchtende Hagebutte
Die Hagebutte ist eine hochkarätige Vitaminspenderin zur Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte, sie ist besonders reich an natürlichem Vitamin C. Wer jetzt sammelt, kann sich seinen eigenen Anti-Erkältungs-Tee herstellen.
Mit Hagebutten kann man nichts falsch machen. Die roten Früchte, die sämtliche Rosengewächse im Herbst ausbilden, sind durch die Bank ungiftig. Dabei sind jedoch die Hagebutten von Wildrosen deutlich aromatischer als ihre gezüchteten Verwandten. Wer sehr motiviert ist, kann auch Hagebuttenmarmelade kochen (das Vorbereiten der Früchte verlangt viel Geduld und Spucke). Wer es weniger aufwändig mag, kocht aus den getrockneten Früchten leckeren Hagebuttentee.
Die genügsame Schlehe
Der Schlehenstrauch ist im Frühjahr mit zahlreichen weißen, nach
Mandeln duftenden Blüten verziert, im Herbst dann mit blauschwarz
bereiften Früchten behängt. Schlehenfrüchte werden am besten nach dem
ersten Frost geerntet, da dann ein Teil der bitteren Gerbstoffe abgebaut
ist. Etwa 20 Vogelarten verspeisen die Früchte gerne, zum Beispiel
Meisen und Grasmücken. Die Schlehe bietet auch Lebensraum für den
seltenen Neuntöter, der auf den Dornen seine Beute aufspießt. Beim
Menschen sollen die Früchte vor allem bei Verdauungsproblemen hilfreich
sein.
Der Schlehdorn ist oft an sonnigen Weg- und Waldrändern zu finden.
Falls Sie besonders viele Schlehen vorfinden, dann wird es einen
besonders strengen Winter geben – so jedenfalls sagt es der Volksglaube.
Kulinarisch können Sie sich vielseitig verwöhnen mit Schlehensirup, Schlehen-Chutney oder – für besonders talentierte Zuckerbäcker*innen – mit Joghurt-Schlehen-Pralinen.
Mispel, Hundsärsch oder Arschperln
Die baum- oder strauchartige Mispel besitzt bräunliche Früchte mit
einer aufklaffenden Fruchtspitze. Im Saarland hat ihnen dieses
Erscheinungsbild den Namen "Hundsärsch" oder "Arschperln" eingetragen.
Erst durch Frosteinwirkung wird das Fruchtfleisch weich und angenehm
säuerlich.
Beliebt sind die Früchte bei Vögeln wie der Ringeltaube, dem
Kernbeißer und der Amsel, aber auch Eichhörnchen fressen die
zuckerreichen Früchte und verteilen die Samen. Wegen ihrer
entzündungshemmenden Wirkung wurden die Früchte in der Volksmedizin zur
Linderung von Nieren- und Harnwegentzündungen genutzt.
Die Mispel war daher früher als Obstbaum weit verbreitet. Heute ist
sie nur noch vereinzelt an sonnigen und windgeschützten Standorten zu
finden. Kulinarisch macht auch die Mispel viel her: Wer mag, kann sich
z.B. am Mispel-Apfelmus mit Griessschnitten oder Mispeleis versuchen.
Wichtiger Hinweis
Pflücken Sie nur gesunde Früchte, die Sie sicher erkennen, fernab von Stellen mit hoher Verschmutzung oder Umweltbelastung. Verlesen Sie die Früchte noch einmal sorgfältig vor der Verarbeitung.
BUND Tipp: 3 Schritte zur eigenen PV-Anlage
Unter Photovoltaik (PV) versteht man die direkte Umwandlung von Sonnenlicht mittels Solarzellen in Strom.
Das
kann im Privaten zum Beispiel durch eine Balkon-PV-Anlage oder durch
eine PV-Anlage auf dem Dach erfolgen. Der Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland, Ortsverband Rosbach hatte 2019 und mit
Unterstützung der Stadt Rosbach 2021 Vorträge zu den Themen (siehe auch
unten: Erfolgreicher Vortrag "Sonnenstrom selber machen"),
die heute aktueller nicht sein können, angeboten, um zu informieren und
die Vorteile zu vermitteln. Denn mit einer PV-Anlage kann jeder seinen
eigenen Strom für Haushalts-Geräte, für eine Wärmepumpe oder für seine
E-Mobilität erzeugen und Stromkosten minimieren. Der BUND rät: Bevor Sie
eine Photovoltaik-Anlage auf Ihr Dach bauen, sollten Sie die 3 Schritte
im Bild oben beachten. (US)
Weitere Infos unter www.bund-hessen.de
BUND-Tipp: Mode mit gutem Gewissen
Ist Kleidung nur etwas zum Anziehen oder nicht vielmehr Ausdruck der
Persönlichkeit? Ja, Kleider machen Leute, aber die Produktion von
Textilien hat global zudem erhebliche Auswirkungen auf Umwelt und die
Einhaltung der Menschenrechte.
Der Trend zur Fast Fashion – das sind häufig wechselnde Kollektionen
von billiger Massenware – verbraucht wertvolle Ressourcen. Zwischen 2000
und 2014 hat sich die weltweite Kleidungsproduktion mehr als
verdoppelt. Die Tragezeit hat sich jedoch halbiert: Vor 20 Jahren trugen
die Deutschen ihre Kleidung noch doppelt solange wie heute. Mode ist zu
einem Wegwerfprodukt geworden. Die Mode von heute ist der Abfall von
Morgen. Das Umweltbundesamt (UBA) hat errechnet, dass die Deutschen im
Jahr pro Kopf rund 12 Kilogramm Kleidung kaufen. Das sind rund 60
Kleidungsstücke jährlich. In den USA liegt der Jahresschnitt sogar bei
16 Kilogramm. Oft wird Bekleidungunter menschenunwürdigen
Arbeitsbedingungen bei Bezahlung, Arbeitszeiten und Arbeitsschutz
hergestellt.
Mit der Wahl unserer Bekleidung können wir dazu beitragen, dass
Umweltzerstörungen vermieden und menschenrechtliche Sorgfaltspflichten
in den Produktionsländern und in den Lieferketten eingehalten werden.
Diese Informationen sollen Ihnen helfen, auch bei der Wahl Ihrer Bekleidung nachhaltig zu handeln:
Textilien aus kontrolliert biologischem Anbau und fairer Produktion kaufen
Bio und fair sind voll im Trend. Inzwischen gibt es einige Labels,
die umweltfreundlich und fair produzierte Kleidung zertifizieren wie
das GOTS-Label oder das Zeichen „IVN Best Naturtextil“,
das bislang die strengsten ökologischen und sozialen Standards bei
Textilien setzt. Eine kritische Übersicht verschiedener Labels für
Textilen findet sich im Internet bei „Label online“.
Second Hand-Ware kaufen
Die umweltfreundlichste Kleidung ist die, die gar nicht erst
hergestellt werden muss und somit keine Ressourcen verbraucht. Kleidung
aus zweiter Hand gibt es in Second Hand Geschäften, auf Flohmärkten oder
über Second Hand-Apps zu erwerben.
Kleidertausch-Parties
Jeder „Gast“ bringt Kleidungsstücke mit und darf stattdessen etwas anderes Gebrauchtes mitnehmen.
Kleidung leihen
Kleidung kann auch geliehen werden, für besondere Anlässe wie Hochzeiten oder auch Alltagsbekleidung.
Reparieren statt entsorgen
Loch, Riss oder defekter Reißverschluss? Kein Grund, Kleidung, die
sonst noch gut tragbar ist, zu entsorgen. „Repairing is caring“. Warum
nicht im Repair Café unter fachkundiger Anleitung selbst reparieren oder
die Reparatur von Änderungsschneidereien vornehmen lassen? Das kann
gegenüber einem Neukauf sogar preiswerter sein.
Wie hängen Umweltverschmutzung und Verletzung der Menschenrechte nun im Einzelnen mit der Mode zusammen?
Klimalast: Einmal um die Erde
Bis ein T-Shirt bei uns im Laden hängt, hat es oft schon den halben
Globus umrundet. Denn 90 % der produzierten Kleidungsstücke werden nicht
in Europa hergestellt und haben lange Transportwege hinter sich.
Hauptproduktionsländer sind China, Bangladesch und die Türkei. Doch
nicht nur der Transport heizt das Klima an: Allein die Produktion von
Kunststofffasern verursacht 1,2 Milliarden Tonnen Treibhausgase pro Jahr
– mehr als der internationale Flugverkehr und der gesamte
Schiffsverkehr zusammen.
Die Baumwollproduktion - hoher Pestizideinsatz und hoher Wasserbedarf
25 % der weltweit eingesetzten Pestizide werden auf Baumwollfeldern
ausgebracht. Dabei nimmt die Baumwollproduktion nur insgesamt 3 % der
landwirtschaftlichen Fläche ein. Die Baumwollproduktion benötigt darüber
hinaus große Mengen an Wasser: Für ein Baumwoll-Shirt werden bis zu
2000 Liter benötigt – das sind mehr als 10 Badewannen.
Schädliche Chemikalien für den „perfekten Look“?
Für strahlende Farben, Muster, Drucke oder andere Effekte auf unserer
Kleidung kommen viele Chemikalien zum Einsatz. Für jedes Kilo Kleidung
wird im Schnitt dieselbe Menge Chemie benötigt, die auf unser Modekonto
geht. Da der Großteil der produzierten Kleidung außerhalb der EU
hergestellt wird, kommen dort zum einen Chemikalien zum Einsatz, die bei
uns bereits verboten sind. Zum anderen fehlen in diesen Ländern oft
Filter- oder Kläranlagen, sodass die Abwässer samt Chemikalien
unbehandelt in Flüsse und Seen gespült werden und Gewässerökologie und
Trinkwasser belasten.
Meeresverschmutzung: Mikroplastik aus der Waschmaschine
Plastikflaschen, Strohhalme, Joghurtbecher und co. verschmutzen die
Weltmeere. Aber auch der unsichtbare Teil der Plastikverschmutzung, das
Mikroplastik, hat erhebliche Auswirkungen auf das Ökosystem und den
Menschen. Der Großteil des Mikroplastiks im Meer stammt von
synthetischer Kleidung. Mikrofasern, die durch Abrieb in der
Waschmaschine entstehen, werden mit dem Abwasser über die Flüsse in die
Meere getragen. Viele Kläranlagen können Mikroplastik nicht
herausfiltern, da sie zu klein sind.
Textilproduktion: Arbeitsbedingungen in Nähereien
Niedriglöhne, lange Arbeitstage, Kinderarbeit, mangelnder Arbeits-
und Brandschutz. Die Näher*innen – überwiegend Frauen – arbeiten oft
unter menschenunwürdigen Arbeits- und Sicherheitsbedingungen. Es liegt
auch an uns: Entscheiden wir uns für Billigstware und konsumieren Fast
Fashion oder wählen wir bewusst und können Mode mit gutem Gewissen
tragen? (Pressestelle BUND Hessen, LA)
BUND-Tipp: So kann man Sprit sparen
Grundsätzlich
empfiehlt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND):
Steigen Sie häufiger auf Bus, Bahn, oder Fahrrad um. Wenn sich die
Autofahrt – insbesondere mit Diesel oder Benzin (hier mit Sprit
abgekürzt) – nicht verhindern lässt: Fahren Sie spritsparend. Bis zu 40%
Sprit lassen sich mit wenig Aufwand einsparen. 10 Tipps, die Geldbeutel
und Umwelt entlasten:
1. Kurze Fahrten
vermeiden! Bei Kurzstreckendfahrten (33% aller täglichen Fahrten sind
unter 3km) ist der Verbrauch am höchsten: Bis zu 25l/100km! Mit dem
Fahrrad ist nicht nur billiger und gesünder, sondern oft auch schneller.
2. Motor warm laufen lassen vermeiden! Besser gleich losfahren.
3. Niedertourig
fahren! Der meiste Sprit lässt sich mit niedertourigem Fahren sparen.
Schnell hochschalten – am besten bevor 2000 U/min erreicht werden. Das
heißt: im Schnitt bei 30km/h bereits in den 3. Gang, bei 40km/h in den
4. Gang und bei 50km/h in den 5. Gang schalten. Bis zu 30% Benzin lässt
sich dadurch sparen.
4. Bei Stopp Motor aus! Auch
bei kurzen Stopps ab 20 Sekunden lohnt es sich, den Motor abzuschalten,
wenn es keine Abschaltautomatik gibt.
5. Vorausschauend
fahren! Nicht mehr beschleunigen, wenn vor einem die Ampel auf Rot
springt. Ausrollen und möglichst das Stehen vermeiden(Anfahren aus dem
Stand verbraucht am meisten Sprit).
6. Nicht zu
schnell fahren! Hohe Geschwindigkeiten vermeiden. Bei 160km/h verbraucht
das Auto im Schnitt 45% mehr als bei 120km/h
7. Hoher
Reifendruck! Eine Erhöhung des Reifendrucks um 0.2 bar gegenüber den
Angaben in der Betriebsanleitung ist ptimal für Sicherheit, Fahrkomfort,
und Spritverbrauch (spart bis zu 1l/100km). Zudem senkt ein hoher
Reifendruck auch den Verschleiß der Reifen.
8. Keine
unnötige Last transportieren! Ski- oder Fahrradständer, Dachboxen und
Dachgepäckträger können den Kraftstoffverbrauch um 10 bis 50% erhöhen.
Weil dieser Effekt bei höherem Tempo zunimmt, sollte man mit Dachlasten
nicht schneller als 130 km/h fahren. Unbenutzte Dachgepäckträger sollten
abmontiert werden.
9. Vollsynthetischs Leichtlauföl nutzen! Dies kann 5% Sprit sparen. Ebenso Leichtlaufreifen.
10. Elektrische Verbraucher sparsam nutzen! Z.B. sind Klimaanlagen wahre Spritfresser! 0,3 - 0.7l/h schlucken sie.
BUND-Tipp: Ein Zuhause für Wildbienen: Insektenhäuser und Nisthilfen
Langsam
weckt die Sonne die Lebensgeister – bei uns und in der Natur. Die
Amphibienwanderung wird bald beginnen und die ersten Wildbienen werden
aktiv. Apropos Wildbienen: Helfen Sie mit, dass Ihr Garten oder Ihr
Balkon ein Bienenparadies wird.
Neben einem
geeignete Nahrungsangebot durch Wildbienenwiesen und die richtigen
Pflanzen im Garten und auf dem Balkon können Sie Nisthilfen, zum
Beispiel sogenannte "Insektenhotels" (eigentlich: Insektenhäuser),
aufstellen. Wir haben eine Anleitung für Sie, wie Sie Nisthilfen einfach
selber bauen können. Hiervon können etwa 40 verschiedene
Wildbienenarten profitieren.
Je vielfältiger das
Angebot an Nistmöglichkeiten ist, desto größer ist die Chance, dass sich
verschiedene Wildbienen bei Ihnen ansiedeln. Wenn Sie nicht selber
bauen wollen, können Sie sich auch ein "Insektenhotel" oder Nisthilfen
für Wildbienen im BUNDladen (www.bundladen.de) kaufen.
Unsere
Bauanleitung für Wildbienen-Nisthilfen finden Sie unter
https://www.bund.net/service/publikationen/detail/publication/vielfalt-sorgt-fuer-vielfalt/.